Fischer-Z

FISCHER-Z SOLO

teilbestuhlt, kein Sitzplatzanspruch

Fischer Z haben seit den späten 1970er Jahren, als sie als Teil der New-Wave-Explosion aufkamen, aufregende, zum Nachdenken anregende Pop-Platten gemacht. Sie nahmen drei viel bewunderte Alben für das UA-Label auf, die vor allem in Europa immer erfolgreicher wurden, bis die Band 1983 erschöpft zusammenbrach. Seitdem hat das letzte verbliebene Originalmitglied, Frontmann John Watts, zwei Dutzend Alben gemacht, entweder solo oder mit der Band, und dabei eine pikareske, manchmal chaotische Karriere zu seinen eigenen Bedingungen geschmiedet: eine Parade von Hits, Flops, gewagten Kostümwechseln, Missgeschicken und durchschlagenden Triumphen, die ihn praktisch überall, außer in den englischsprachigen Ländern, im Blickpunkt der Öffentlichkeit gehalten haben. "Ja, ich gelte fast überall als Wortschmied, als Dichter, als Meister der englischen Sprache", lacht er. Von 20.000 deutschen Studenten, die gegen den Wehrdienst protestierten und Arm in Arm marschierten, während sie sein Lied Berlin sangen, bis hin zur Tournee mit Bob Marley, der Fischer Zs Fähigkeit, Reggae zu spielen, bewertete, hat Watts außergewöhnliche Geschichten zu erzählen. Er war Zeuge einer legendären Schlägerei zwischen Paul Weller und Sid Vicious, lieh sich Equipment von Kate Bush und Frank Zappa, geriet in Griechenland unter Armbrustbeschuss, wurde in New Orleans auf der Bühne gebissen und benutzte die Fußballmannschaft des FC St. Pauli als Chor."Deutsche Journalisten, niederländische Journalisten, sie alle gehen davon aus, dass ich in Großbritannien gut bekannt bin. Aber ich war einfach nicht oft genug hier. Um mitspielen zu können, muss man auf dem Spielfeld sein!" Das neue Album Triptych - so genannt, weil die Songs drei Stränge vereinen, den persönlichen, den politischen und den psychologischen - ist sein 25. Album und der erste Schlag in dem, was Watts als eine fünfjährige Anstrengung ansieht, endlich in seiner Heimat Spuren zu hinterlassen. "Ich möchte so sehr, dass die Leute hören, was ich mache. Ich liebe diese neue Platte, aber sie ist nur ein Stein in einer riesigen Mauer. Ich möchte, dass die Menschen in Großbritannien, Australien und Amerika wissen, dass ich diese Mauer gebaut habe. Ich bin fast 70, aber ich habe vor, in den nächsten fünf Jahren eine Reihe von musikalischen Werken zu produzieren, die so gut sind wie alles, was ich je gemacht habe. Ich habe ein weiteres Album in Vorbereitung, das sich völlig von diesem unterscheidet, und ich möchte den Standard hoch halten, einige Orte besuchen, an denen ich noch nie war, und den Leuten zeigen, was ich tun kann."